Sonntag, 31. Januar 2010

An die Nordküste

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Wie gewünscht hatten Eva und Roli um 8 Uhr unser Frühstück vorbereitet; es gab wieder viel Obst und Müsli, dazu selbst gebackenes Brot und Muffins, und Roli machte uns Rühreier. Als sich die anderen vier Gäste, zwei zusammen reisende Paare aus den Niederlanden, verabschiedet hatten, haben wir uns noch mit Eva und Roli unterhalten. Wie sie dazu kamen, aus der Schweiz auszuwandern, wieso gerade ein B&B, und über dies und das. Wir haben uns wirklich gut unterhalten und waren fast traurig, wieder abfahren zu müssen. Im "normalen Leben" wären wir sicher mal Freunde geworden.

Naja, weiter ging es auf der SH6 immer Richtung Norden, die West Coast entlang bis Westport. Auf dem Weg haben wir eine Seehundkolonie besucht; das war sehr putzig, denn der Nachwuchs machte sich gerade auf, die ersten Schwimmversuche im rauhen Meer zu wagen.

In Westport macht die SH6 einen Schwenk Richtung Landesinnere. Nach nur zwei Stunden Fahrtzeit hatte sich die Vegetation komplett verändert: aus dem Regen-/Tropenwald am Wegesrand werden wieder saftige Wiesen, Laubbäume flankieren die Straße und als wir den Aussichtspunkt "Hope Seddle" erreichen, hatte sich dichtes Nadelgehölz breitgemacht.

Zwischendurch sahen wir uns die angeblich längste frei hängende Brücke Neuseelands an, die "Buller Gorge". Für einen kleinen Obolus konnte man die 110 Meter über die Brücke zu Fuß zurücklegen.

Nach einer weiteren Stunde erreichten wir unser Ziel, Motueka an der Nordwestküste der Südinsel. Die Straßen rund um die Stadt zieren riesige Obstplantagen -- vorwiegend Äpfel und Birnen (die Apfelsorte Braeburn hatte hier ihre Geburtsstunde) -- und zwei große Hopfenplantagen haben wir auch gesehen.

Beim Erreichen unser heutigen Unterkunft, dem Clayridge House B&B, begrüßen uns Marion und Peter (trotz den Vornamens übrigens keine Deutschen) und klären uns über die Ausflugsmöglichkeiten im nahegelegenen Abel Tasman Nationalpark auf.

Wir entscheiden uns für eine ganztägige Kajaktour im Marine Reservat des Parks und versuchen telefonisch, zwei Plätze für morgen zu ergattern. Das war gar nicht so einfach, denn der erste Anbieter -- Marions Favorit -- war schon ausgebucht. Beim zweiten Anbieter hatten wir dann Glück und die Tour für 08.00 Uhr morgens gebucht.

Anschließend sind wir zur Wharf des nächsten Örtchens Mapua gefahren und haben im "The Smokehouse" einen "Catch of the Day" und einen geräucherten Lachs mit Basilikumpesto bestellt. Der Fisch war hervorragend und satt und müde sind wir in unser Cottage zurückgefahren und werden uns heute früher als sonst in die Senkrechte begeben, denn der Tag morgen fängt früh an.

In den Paparoa National Park

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Die Fahrt führt die Westküste entlang Richtung Norden. Auf dem Weg fahren wir durch heftiges Schauerwetter, gelangen dann aber wieder in ein Schönwettergebiet, das uns bis zum Ziel unserer Tagesetappe erhalten bleiben sollte.

Ohne größere Stopps fahren wir etwa vier Stunden bis Punakaiki und schauen uns dann die berühmten Pancake-Rocks an. Durch die Erosion sehen die Felsen an dieser Stelle aus wie aufeinandergeschichtete Pfannkuchen.

Die ebenfalls an dieser Stelle zu hörenden "Blowholes" konnten wir leider nicht bewundern, da diese ihre gewaltigen Töne nur bei Flut herausblasen -- im Moment ist leider Ebbe.

Wir entschließen uns spontan dazu, unser Abendessen im Restaurant des örtlichen Visitorcenters einzunehmen, um nach Erreichen der Unterkunft nicht nochmal los zu müssen. Diesmal gab es einen deftigen Burger und Spinat-Quiche, jeweils mit leckeren Fries und Salat. Das war mit 40 Neuseeland-Dollar, etwa 20 Euro, das bisher preiswerteste "Dinner" unserer Reise...

Wir staunten nicht schlecht, als wir dann bei unserer Unterkunft, dem "The Rocks Homestay B&B" ankamen. Ein Freund des Inhaber-Pärchens Eva & Roli empfing uns, da die beiden gerade mit Freunden am Strand zum Grillen unterwegs waren.

Das Haus ist wirklich einmalig: auf einer kleinen Anhöhe mitten in den Regenwald gebaut, ringsherum nur Grün und ein Blick auf den weiten Ozean. In der Ferne sieht man noch die Pancacke Rocks (wir haben das Haus schon von dort sehen können und fotografiert -- siehe Fotos).

Unsere Gastgeber, ein junges Pärchen aus der Schweiz, die erst vor zwei Jahren ihren Auswanderer-Traum erfüllt haben, lernten wir also heute Abend noch nicht kennen. Das wird sich allerdings zum Frühstück morgen ändern.

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Franz Josef Gletscher

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Für alle diejenigen, die sich fragen, wieso ein Gletscher in Neuseeland einen so deutsch klingenden Namen hat, hier ein kleiner geschichtlicher Exkurs:

Im Auftrag eines britischen Unternehmens reiste der deutschen Kartograph Julius von Haarst (wir erinnern uns: über die Südalpen überqueren wir den Haarst-Pass) 1865 nach Neuseeland, um noch unentdeckte Teile des neuen Landes zu vermessen und in Karten einzutragen. Dabei entdeckte von Haarst diesen, damals noch um einige Kilometer längeren Gletscher und nannte ihn nach dem regierenden Kaiser Österreichs, Franz Josef I. Hierfür zeigte sich der Kaiser später erkenntlich und erhob von Haarst in den Adelsstand.

Neuseeland hat die Namen der frühen Entdecker niemals geändert; im Fjordland z.B. gibt es viele Stellen mit spanischem Namen, weil die Entdecker früher zufällig Spanier waren.

Aber wir schweifen ab. Heute morgen jedenfalls machten wir uns bei (noch) blauem Himmel auf den Weg zum Franz Josef Gletscher, um am Ende der knapp einstündigen Wanderung genau am Fuße des Gletschers in einen Regenschauer zu geraten. Also rein in die Regenjacken und nichts wie zurück!

Zehn Minuten später mussten wir dann die Regenjacken gegen die Sonnenbrillen tauschen, denn schlagartig kam die Sonne wieder heraus.

Der Gletscher ist vor allem deshalb so beeindruckend, weil er -- so wie die bereits besuchten Fox und Rob Roy auch -- quasi mitten im Regenwald enden. Dabei ist Franz Josef weltweit der einzige, der das auf Höhe des Meeresspiegels tut.

Nach einem weiteren Spaziergang durch das Gletschertal, vorbei an "Peter's Pool" mit einer beeindruckenden Spiegelung der Berge, machten wir uns auf den Weg Richtung Punakaiki Nationalpark, unserem nächsten Ziel.

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Samstag, 30. Januar 2010

Über die Süd-Alpen an die Westküste

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Um 10 Uhr verabschiedeten wir uns mit dem Rezept für Annes hervorragendes hausgemachtes Müsli in der Tasche Richtung Norden, um bei wiederum strahlendem Sonnenschein über den Haarst-Pass die Süd-Alpen zu überqueren.

Der Pass ist nur siebenhunderquetsch Meter hoch und landschaftlich eher unspektakulär: die Straße folgt einem breiten Flussbett, es gibt keine Steilfelsen, Sepentinen oder Ähnliches. Es wird eine sehr angenehme Fahrt, die nur durch ein paar Motivstopps auf der Route unterbrochen wird.

Gegen 15.30 Uhr erreichen wir das Gletschergebiet der West Coast, hierbei nähern wir uns zunächst dem Fox Gletscher. An das Ende dieses 13km langen Gletschers wandern wir auf einem etwa 1,5 Stunden langen Weg und überqueren dabei zahlreiche Bäche und Flüsse hüpfenderweise auf Steinen und Baumstämmen. Von einem Aussichtspunkt hatten wir dann einen schönen Blick von oben auf die tauende Gletscherzunge.

Wieder zurück beim Auto fahren wir noch einmal einige Kilometer, um durch das Gletschertal an den Gletscher heranzufahren. Ein weiterer einstündiger Weg führt dann direkt bis auf wenige Meter an den Gletscher heran, das Betreten ist allerdings nur mit Guide gestattet. In unmittelbarer Nähe des Gletschers ist es um einige Grad kühler, da der Wind im Tal durch die Eismassen offensichtlich enorm abgekühlt wird.

Wegen der fortgeschrittenen Stunde entschieden wir uns spontan zum Abendessen im nahegelegenen "Fox Glacier Township", einer Ansammlung von Tankstellen, Hotels, Restaurants und zahlreichen Buchungsbüros für Helikopterrundflüge. Wir wählten das "Cook and Saddle Cafe & Saloon", dort Tisch Nr. 28 in der Sonne und zwei mal das gebackene halbe Hähnchen mit Reis und Gemüse. Eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Als Dessert musste dann noch ein Magnum aus dem nahegelegenen General Store herhalten.

Nach etwa halbstündiger Fahrt erreichten wir unsere heutige Unterkunft, das "Holly Homestead" im Ort "Franz Josef", ein ähnliches Touristenprodukt wie das o.g. Fox Glacier Township. Das B&B ist relativ groß (4 Zimmer), aber urgemütlich und der große Balkon mit Blick auf Mount Cook und Mount Tasman, Neuseelands höchste Gipfel, dient uns heute als Basis für unsere Tagebucheintragungen.

Morgen steht der Franz Josef Gletscher auf dem Programm, sofern es nicht regnet, denn für morgen sind Schauer angesagt.

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Donnerstag, 28. Januar 2010

Wanderung zum Rob Roy Gletscher

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Nach einem opulenten Frühstück mit selbst gemachtem Müsli, frischem Obst, Joghurt, Toast und Eiern mit Speck und Pilzen brachen wir zu unserer heutigen Wanderung auf: wir wollten zum Rob Roy Glacier Viewpoint. Von dort sollte man nach 3 1/4 Stunden und 390 überwundenen Höhenmetern einen fantastischen Blick auf den großen Rob Roy Gletscher haben. Der Haken: bis zum Startpunkt waren es 54 Kilometer, davon 30 auf Schotterpiste, inklusive sechs Flußquerungen mit dem Auto. Und für heute waren Gewitter angesagt.

Anne rief beim Department of Conservation an (wie heißt das eigentlich in Deutschland? Naturschutzbehörde? Und kann man da einfach anrufen?) und erhielt die Auskunft, dass ein Befahren der Straße und die Wanderung heute "safe" seien.

Gesagt, getan -- Sachen gepackt, rein ins Auto. Nach gut einer Stunde waren wir am Ausgangspunkt und es fing auch sofort an zu regnen. Glücklicherweise nur kurz und ein paar Tropfen, danach war wieder herrlicher Sonnenschein und warme 25 Grad.

Der Aufstieg war mühsam, aber der Ausblick entschädigte für alles: ein riesiger Gletscher, der in mehreren Wasserfällen abfloss, präsentierte sich vor uns wie in einem Amphittheater. Wenn man bedenkt, dass wir, während wir den Gletscher beobachten, nur wenige 100 Meter entfernt im dichten Regenwald sitzen -- Wahnsinn!

Wir genossen den Ausblick eine Stunde (und mussten auch mehrmals unsere Rucksäcke gegen aufsässige Keas verteidigen) und stiegen dann wieder hinab.

Nach der einstündigen Rückfahrt nach Wanaka statteten wir dem örtlichen Thailänder einen Besuch ab und füllten unsere Kohlenhydrat-Vorräte wieder auf. (Die Thailänder kochen hier wirklich ausgezeichnet, nicht so laff wie in Deutschland!)

Jetzt sitzen wir bei einem Glas Wein auf der Terrasse, genießen unseren dank Anne gekühlten "Stoneleigh Marlborough, Sauvignon Blanc" aus Neuseeland (wir haben, denke ich, einen neuen Lieblingswein) und genießen die Stille und den Blick auf den Fluss.

Ach ja, und Gewitter gab's heute auch keine.
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Von Te Anau nach Wanaka

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Vor unserem Aufbruch Richtung Wanaka konnten wir noch die hauseigenen Schafe Dolly 1-3 streicheln, da Jane sie mit Hilfe etwas alten Brotes dazu überreden konnte, ihr saftiges Gras Gras sein zu lassen und uns etwas Gesellschaft zu leisten.

Wir fuhren also Richtung Wanaka und da das Wetter immer noch traumhaft war, entschieden wir uns für einen Abstecher nach Queenstown. Die Stadt ist ja DIE Outdoor-Metropole Neuseelands und der Adrenalinstoß, der hier noch nicht angeboten wird, wird sicherlich hier noch erfunden werden.

So fanden wir auch ein recht lebhaftes Städtchen vor, voller junger Leute, Hotels, Pubs und Reisebüros für Touren aller Art. Zunächst genossen wir aber bei einer Riesenportion Fish & Chips den Ausblick auf den Lake Wakatipu und den Hafen Queentowns.

Anschließend fuhren wir mit der Gondel auf den Aussichtspunkt Bob's Peak (762m) hinauf, genossen dort bei einem Wasser-Eisshake die Aussicht auf Stadt, See und das lokale Skigebiet "The Remarkables" und ließen uns dann wieder hinab fahren.

Mit einem kleinen Umweg über Arrowtown -- einer Stadt aus den glorreichen Goldgräberzeiten, die sich durch die alten Häuser das Flair damaliger Tage erhalten hat -- fuhren wir geradewegs Richtung Wanaka.

Den Weg über den Pass ließen wir dabei aus, obwohl man aufgrund des Wetters eine schöne Fernsicht gehabt hätte, und entschieden uns wegen der kürzeren Fahrzeit für die Route an der SH6 entlang. Hier fuhren wir durch das Weingebiet Central Otagos, was sich unschwer an den Weinverkostungsmöglichkeiten rechts und links der Straße erkennen ließ.

Einen kurzen Stopp machten wir an der historischen Hängebrücke des Kawarau-Rivers, wo 1988 die erste komerzielle Bungee-Plattform in Betrieb genommen wurde. Die Mutigen stürzen sich dort 43 Meter in die Schlucht, dem türkisblauen Wasser des Kawarau-Rivers entgegen.

Unsere Unterkunft, das B&B "Riversong", liegt traumhaft direkt am Fluss "Clutha-River" etwas außerhalb von Wanaka. Anne, unsere Gastgeberin, begrüßte uns gewohnt freundlich, zeigte uns alles Wissenwerte und entliess uns dann mit einem Tip für das Dinner in den Abend.

Wir entschlossen uns wegen der ansprechenden Lage direkt am See von Wanaka für das "Missy's", dort wird ideenreiche neuseeländische Küche serviert. Und das Essen war auch wirklich hervorragend, wenn auch nicht ganz preiswert. Für deutsche Verhältnisse jedoch -- wie bisher überall -- immer noch ein Schnäppchen.
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Dienstag, 26. Januar 2010

Fjordland National Park

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Ein paar Fakten vorneweg: wir sind hier an einem der feuchtesten Orte der Welt, es gibt im Jahr mehr als 300 Regentage und der jährliche Niederschlag wird nicht in Millimetern gemessen, sondern in Metern: nämlich bis zu neun (!) pro Quadratmeter. Die Aussichten waren, gerade mit unserer in den letzten Tagen gewonnenen Erfahrung, nicht sehr gut.

Aber wir hatten unglaubliches Glück! Der Wettergott schenkte uns einen warmen, sonnigen Sommertag, mit ein paar schönen Plüschwölkchen auf dem sonst makellos blauen Himmel.

Bessere Voraussetzungen für eine Tour in den Doubtful Sound kann es nicht geben. So sind wir dann nach einem leckeren Müsli und Toast von und bei unserer Gastgeberin Jane nach Manapouri gefahren. Dort steigt man in einen Katamaran, der in einer Stunde quer über den Lake Manapouri fährt. Danach steigt man in einen Bus und in einer 30-minütigen Fahrt über den Wilmot-Pass gelangt man an das Ufer des Doubtful-Soundes.

Der Milford-Sound ist zwar der bekanntere der beiden, allerdings mittlerweile eben deshalb -- und weil für jedermann erreichbar -- ziemlich überlaufen. Im Doubtful waren wir mit dem Boot völlig alleine unterwegs und als der Kapitän mitten im Fjord alle Motoren abgestellt hat und 100 Personen völlig still waren, hat man die beeindruckenden Klänge des Urwaldes förmlich ergreifen können.

Die Landschaft des Fjordland-Nationalparks ist... einzigartig. Unbeschreiblich. Und daher wollen wir das auch gar nicht versuchen, sondern verweisen auf unsere Fotogalerie. Fotos sagen bekanntlich mehr als tausend Worte.

Das Abendessen nahmen wir nach dieser wunderschönen Tour wieder in "Settlers" in Te Anau ein; die Lammkeule war vorzüglich. Wieder im "The Croft" angekommen, unternahmen wir noch einen kurzen Spaziergang zum Lake Te Anau (und haben dabei viele Schafe erschreckt) und lassen es uns im Moment auf der Terrasse mit einem neuseeländischen Sauvignon Blanc gutgehen.

Montag, 25. Januar 2010

Wanderung im Regenwald

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Heute morgen regnete es zur Abwechslung mal nicht, und so sind wir auch bei dem Rundgang auf der Rinderfarm trocken geblieben. Donald zeigte uns seine hochmoderne Kuh-Melk-Anlage, in der 650 Kühe in zwei Stunden gemolken werden können -- bei einem Personaleinsatz von nur einer Person. Die Kühe gehen hierbei in ein Karussell hinein, werden an die Melkschläuche angeschlossen und werden während einer Umdrehung des Karussells gemolken. Wenn keine Milch mehr fließt, klinken sich die Schläuche automatisch ab und die Kuh kann das Karussell am Ausgang verlassen.

Ein Ausflug zu den Schafen durfte auch nicht fehlen; allerdings lies sich keines der 4500 Schafe streicheln.

Nach einem opulenten Frühstück in netter Gesellschaft zweier frischgebackener Mediziner aus Ulm, machten wir uns auf dem Weg zu unserer heutigen Wanderung: dem Forest Walk zu den Waipohatu Wasserfällen.

Die Wanderung entpuppte sich allerdings eher als Kletterpartie, um den tiefen Schlammlöchern zu entgehen, die durch scheinbar tagelange Regenfälle entstanden sind. Die Vegetation war allerdings einmalig: ein Regenwald wie er im Buche steht.

Durch die gebotene Akrobatik hingen wir dem Zeitplan etwas hinterher, also haben wir uns auf dem schnellsten Wege zu unserem nächsten Ziel gemacht, dem kleinen Ort Te Anau am Fjordland National Park.

Die Unterkunft "The Croft" ist ein wahres Schmuckstück, leider hatten wir heute nicht mehr die Gelegenheit, das nähere Umland zu erkunden. Nach einem leckeren Essen im "The Settlers" in Te Anau sitzen wir mit einem kühlen "Speight's" (oder auch Wasser) auf der Terrasse unseres Cottages und genießen den Sonnenuntergang.

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Sonntag, 24. Januar 2010

Regenwald und einsame Strände: The Catlins

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Der Morgen sah aus wie üblich: eine tief hängende Suppe zog sich über die Otago-Halbinsel, als wir uns von Ana und Richard verabschiedeten, kam auch noch ein hartnäckiger Regen dazu.

Pünktlich zu unserem ersten Fotostop hatte der Wettergott jedoch ein Einsehen und schickte uns beim Nugget Point die ersten Sonnenstrahlen. Die wurden wenig später allerdings wieder von Regen abgelöst, was dennoch passend war, denn wir mussten eine kleine Wanderung durch den Regenwald unternehmen, um zu unserem nächsten Ziel, den "Cathedral Caves" zu gelangen. Wir sind also bei Regen in voller Regenmontur losmarschiert, um dann bei herrlichem Sonnenschein am Strand anzukommen. Die riesige Höhle ist nur bei Ebbe erreichbar und ziemlich beeindruckend. Der anschließende Rückweg bzw. Aufstieg war in der wenig atmungsaktiven Regenkleidung nicht sehr angenehm.

Auf dem Weg zu unserer Unterkunft "Greenbush B&B", einer Schaf- und Rinderfarm am südlichen Ende der Catlins, haben wir noch am "Petrified Forest" halt gemacht: dort wurden die dort vor Urzeiten stehenden Bäume quasi wie Fossilien konserviert und können nur bei Ebbe bestaunt werden.

Das Abendessen haben wir etwa 20 Autominuten entfernt in einer kleinen Taverne eingenommen; es gab riesige Portionen richtigen Farmeressens: viel Fleisch und viel frittierte Chips! :)

Das Wetter hat sich bis heute abend gehalten, für morgen sind die Aussichten auch gar nicht so schlecht. A propos: morgen in aller Frühe zeigt uns Donald, der Gastgeber, seine Farm. Vor dem Frühstück heisst es also: Kühe melken und Schafe scheren! :)

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Samstag, 23. Januar 2010

Otago Peninsula

Der Morgen sah wieder aus wie ein typisch deutscher Herbsttage: tief hängende Wolken, 12 Grad. Keine guten Aussichten. Trotzdem entschieden wir uns zu einer Rundfahrt im Hafen der Otago Peninsula, bei der man die tierischen Bewohner der Gegend vom dem Meer aus beobachten kann. Und so sahen wir auch die mächtigen Albatrosse die einzige dem Menschen zugängliche Vogelkolonie umkreisen, Seehunde auf Felsen lümmeln und kleine Zwergpinguine im Wasser planschen.

Zwischendurch klarte es etwas auf und als wir dann unser nächstes Ziel, den Allan's Beach erreichten, kämpfte sich die Sonne komplett durch die Wolken und wir genossen einige Stunden gehend und liegend am fast menschenleeren Strand. Nur ein paar Seehunde lagen noch mit uns am Strand und genossen sichtlich die warme Sonne.

Im Anschluss besuchten wir den "Penguin's Place", eine Aufzuchtstation für die seltenen und nur in Neuseeland vorkommenden Gelbaugenpinguine. Durch verdeckte Tunnel erreichten wir Beobachtungsstationen, in denen wir die wenigen Exemplare, die sich zur Zeit an Land befanden, ideal beobachten konnten.

Nach einem rundum gelungenen Tag setzten wir uns zum Abendessen in den örtliche Pub, da der Biergarten bei dem Wetter zum Verweilen einlud. Das Essen war zumindest zu 50% in Ordnung... Naja, wir sind satt geworden.

Für den Abend hat uns Richard zu einen Glas Wein eingeladen, wobei wir dann dank seiner Internet-Verbindung auch die neuesten Fotos hochladen können.

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Wieder Richtung Küste

Bei einem gemütlichen Frühstück bei Marianne, mit einem herrlichen Blick auf den See und die kleine Kirche, haben wir uns in Richtung Dunedin verabschiedet. Die kleine Wanderung, die wir heute morgen noch machen wollten, ist leider komplett ins Wasser gefallen.

In der Hoffnung auf besseres Wetter im Süden sind wir also zunächst noch etwas landeinwärts Richtung Mount Cook gefahren, um dann wieder in Richtung Küste abzubiegen.

Die Fahrt war durch die abwechslungsreiche Landschaft recht kurzweilig und so sind wir auch nach knapp drei Stunden von beim heutigen Foto-Stopp "Moulraki Boulders" angekommen. Was nach einem Billardspiel für Riesen aussieht, hat eine recht komplexe chemische Vergangenheit und eine passende Legende der Maori-Ureinwohner gibt es natürlich auch. Wie auch immer -- die Kugeln sind ein tolles Fotomotiv und wir genießen das angenehme Wetter am Strand im "Boulders's Cafe" mit zwei leckeren Milchshakes.

Anschließend ging die Fahrt weiter Richtung Dunedin, dem "Edinburgh des Südens". Wer schon mal in der Stadt auf der britischen Insel war, wird der Zusammenhang aus städtebaulicher Sicht wahrscheinlich auffallen (die gleiche Anordnung der Straßen, die Straßennamen etc.), uns bleibt er jedoch verborgen. Was wir sehen, ist eine Stadt mit einigen schönen Bauwerken wie z.B. dem ehemaligen Bahnhof, und hier und da eine Kiltschneiderei.

Mehr zufällig haben wir dann noch den Fabrikverkauf der "Canterbury"-Schokolade entdeckt und sind dort mit 30.000 Kalorien in der Einkaufstüte wieder heraus gegangen.

Die Fahrt zu unserer Unterkunft, dem "Captain Eady's Lookout", war recht kurz und der Emfpang der Gastgeber Anne und Richard freundlich, aber schottisch kühl. Sie haben uns dann sofort einen Tisch im örtlichen Restaurant reserviert, das etwa 10 Gehminuten entfernt war. Der "Fish of the day", eine Seezunge, war lecker und nach dem kurzen Spaziergang zurück haben wir den Tag in der kleinen, niedlichen Unterkunft ausklingen lassen.

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Lake Tekapo

Nach einem wiederum ausgiebigen Frühstück und einem Plausch mit Barbara sind wir heute Richtung Mount Cook aufgebrochen, dem höchsten Berg Neuseelands. Dabei werden wir nicht bis dorthin fahren, sondern beim Lake Tekapo im Moonlight B&B übernachten.

Für die Fahrt Richtung Lake Tekapo haben wir die Inland Scenic Route ausgewählt, die zwar länger, aber dafür landschaftlich deutlich reizvoller ist. Kurz nachdem wir in Christchurch losgefahren sind, fing es auch schon an zu regnen und es hörte auch nicht mehr auf, bevor wir nach gut drei Stunden Fahrzeit an unserem Ziel ankamen.

Aber dafür war es nun trocken, und wir beschlossen, nach der langen Strecke eine etwa 3-stündige Wanderung auf den Mount John anzutreten. Der Blick vom Gipfel auf den See und den kleinen Ort war wunderschön.

Oben gibt es auch eine aktive Sternwarte, da es hier am Lake Tekapo die klarste und sauberste Luft ganz Neuseelands gibt.

Auf den letzten Metern des Rückwegs hat uns dann doch noch der Regen erwischt und wir sind etwas feucht am Auto und damit auch an unserer Unterkunft angekommen.

Der Empfang durch unsere Gastgeberin Marianne, die mir ihrem Mann Rene vor vier Jahren von Holland nach Neuseeland ausgewandert ist, war wiederum sehr herzlich.

Wir sind dann auch schnell wieder zurück in den Ort gefahren und haben beim örtlichen Thailänder unseren Hunger gestillt. Jetzt gibt es noch das Kilo Erdbeeren, das wir unterwegs bei einem Straßenhändler erstanden haben, als Dessert und dann ist auch dieser erlebnisreiche Tag wieder zu Ende.

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Donnerstag, 21. Januar 2010

Christchurch & Banks Peninsula

Der Tag heute begann wettermäßig, wie der gestrige aufgehört hat: mit tiefen Wolken und etwa 17 Grad. Nach einem ausgiebigen Frühstück, das Barbara uns in ihrer Küche gekocht hat, hat uns Bryan nach Chrustchurch gefahren. Wir haben bei Avis den Wagen abgeholt und sind etwa 2 Stunden durch die Stadt gebummelt. Als wir gerade dem bunten Treiben auf dem Cathedral Square zusahen, riss die Wolkendecke plötzlich auf und die Sonne kam heraus. Schlagartig wurde es einige Grad wärmer und wir genossen die Sonne noch ein Weilchen im großen Botanischen Garten von Christchurch.

Beim Frühstück haben wir andere Gäste getroffen, die gestern einen Ausflug auf die südlich gelegene Banks Peninsula gemacht hatten. Wir haben uns dann also auch auf den Weg über die zerklüftete Halbinsel nach Akaroa gemacht, wo vor einigen hundert Jahren die ersten französischen Siedler ankamen. Das Städtchen ist heute immer noch französisch geprägt; es gibt Croissant-Bäckereien und die Straßennamen beginnen alle mit "Rue...". ;)

Am Abend sind wir wieder ins 80km entferne Christchurch gefahren, haben bei zwei großen Supermärkten das Nötigste für die nächsten Tage gekauft und sind dann im "Thirtsty Marriner" lecker essen gegangen. Um 22 Uhr ging bei uns wieder die Lampe aus -- der Jetlag lässt grüßen...

Dienstag, 19. Januar 2010

Angekommen!

Nach 36 Stunden Reisezeit, davon über 24 Stunden reine Flugzeit, sind wir erstaunlich fit in Christchurch angekommen. Brian hat uns vom Flughafen abgeholt und nach einem kurzen Zwischenstopp bei einem Geldautomaten direkt zum Scarborough Heights gefahren. Barbara empfing uns direkt an der Tür und wir wurden zu einem Kaffee ins Wohnzimmer eingeladen, von dem man durch ein riesiges Panoramafenster direkten Blick auf den Strand von Sumner hatte.

Nach einer Dusche werden wir jetzt zu Fuß (das wird uns gut tun) in den Ort laufen und uns etwas leckeres zu Essen suchen. Brian hat angeboten, uns wieder abzuholen, aber wir werden den Rückweg wohl auch noch schaffen. Und dann werden wir wahrscheinlich todmüde ins Bett fallen, denn wir haben in den letzten 2 Nächten nur insgesamt 5 Stunden geschlafen.

Sonntag, 10. Januar 2010

Auf geht's ans Ende der Welt

Nun ist es endlich so weit, die Reise ans andere Ende der Welt kann beginnen. Im Moment sitzen wir im Flieger nach Christchurch, nach über 24 Stunden Flug und Stopps in Singapur und Sydney werden wir hoffentlich einigermaßen fit in Neuseeland ankommen.

Am Flughafen werden wir abgeholt und zu unserer ersten Unterkuft gefahren, dem Scarborough Heights in Christchurchs charmantem Stadtteil Sumner. Den Mietwagen übernehmen wir dann an nächsten Tag bei AVIS in Christchurch.

Unsere Fahrt geht dann weiter Richtung Süden, dann über die Alpen in den Fjordland National Park. Nach einer Tour im Doubtful Sound fahren wir die Nordseite der Südalpen entlang bis zum Abel Tasman National Park, wobei wir u.a. den Franz-Josef-Gletscher passieren. Nach der Überfahrt auf die Nordinsel geht es steil nach oben, über Rotorua Richtung Bay of Islands. Nach einem Zwischenstop auf der Coromandel Halbinsel fliegen wir nach 32 Tagen in Neuseeland wieder zurück in die Heimat.

Wir werden uns so oft wie möglich in diesem Blog melden. Eigentlich benötigen wir dazu nur etwas Zeit und einen Internet-Zugang, aber selbst in Neuseeland hat die Zivilisation wahrscheinlich Einzug gehalten. Also sind wir guter Dinge, dass wir das hin und wieder schaffen.

Bilder gibt es ebenfalls immer neue, und zwar hier, oder unter dem Link rechts oben auf dieser Seite.

Darunter informieren wir über unsere aktuelle Position und das Wetter (ist ja die am häufigsten gestellte Frage bei Anrufen zu Hause: "Und... wie ist das Wetter?"), sowie Informationen zur weiteren Route. Die komplette Route sieht man unten auf der Seite in der interaktiven Landkarte.

Und jetzt ... viel Spaß beim Lesen!